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Laktose-Intoleranz   >> zurück zur Newsletter Übersicht

 

Rund jeder fünfte Deutsche leidet an einer Laktose-Intoleranz und verträgt keinen Milchzucker, der natürlicherweise in Milch enthalten ist. Weltweit sind es sogar über 80% der Bevölkerung. Den Betroffenen fehlt das Enzym, das den Milchzucker normalerweise im Darm abbaut oder es wird nur noch unzureichend gebildet. Die Folgen des Milchzuckerverzehrs sind oft sehr unangenehm und reichen von Übelkeit über Erbrechen, bis hin zu Müdigkeit, Durchfall und Bauchkrämpfen.

 

 

Welche Faktoren beeinflussen die Laktose-Intoleranz?

Laktose ist die lateinische Bezeichnung für Milchzucker. Laktose-Intoleranz ist die Unfähigkeit des Organismus, Milchzucker richtig zu verdauen. Normalerweise wird dieser im Dünndarm durch ein Enzym – die Laktase – in zwei Einzelzucker, der Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker) gespalten. Diese Einfachzucker werden dann über die Darmschleimhaut mit Hilfe von Transportproteinen in den Körper aufgenommen. Fehlt das Enzym oder ist unzureichend vorhanden, so wird der Milchzucker nicht gespalten und gelangt so direkt in den Dickdarm. Dort ansässige Bakterien verarbeiten den Milchzucker und erzeugen dabei Gase, die zu den typischen Symptomen der Laktose-Intoleranz führen.

 

Welche Arten der Laktose-Intoleranz gibt es?

Kongenitale Laktose-Intoleranz

Hier handelt es sich um die angeborene absolute Laktoseintoleranz: Grund ist ein Gendefekt, der die Laktasebildung stark einschränkt  oder es kann überhaupt kein Enzym gebildet werden. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv. Diese Form ist äußerst selten, betrifft bereits Neugeborene und ist nicht heilbar.

 

Primäre Laktose-Intoleranz

Hierunter versteht man die häufigste Form der Laktose-Intoleranz. Auch sie ist genetisch bedingt und tritt zunehmend in sonnenreichen Gegenden auf. Darüber hinaus verschwindet die Fähigkeit mit zunehmendem Alter, Laktose zu verdauen.  Bereits im Alter von 60 Jahren sind 70% der Europäer davon betroffen.  Grund für das Versiegen der Enzymproduktion im Erwachsenenalter ist eine autosomal-rezessiv vererbte Genmutation. Sie ist nicht heilbar.

 

Sekundäre Laktose-Intoleranz

Diese Form der Laktose-Intoleranz ist nicht genetisch bedingt, sondern es liegt eine Störung der Darmschleimhaut vor. Wie bereits ausgeführt, wird das Enzym Laktase über die Dünndarmschleimhaut freigesetzt. Wird diese Schicht des Darmes durch andere Krankheiten/Medikamente (wie z.B. bakterielle Fehlbesiedelung, Antibiotikaeinnahme über längeren Zeitraum, Intoleranzen wie Fruktose-Malsorption, Morbus Crohn, Zöliakie, Alkoholismus) geschädigt, so kann sie keine Laktase mehr freisetzen. Die sekundäre Laktose-Intoleranz ist normalerweise temporär und heilbar und vergeht, sobald die Darmschädigung beseitigt ist.

 

Welche Symptome treten auf und wie entstehen sie?

Wird Laktose nicht durch das Enzym gespalten und gelangt so direkt in den Dickdarm, so werden dort Bakterien aktiv. Zu den Abfallprodukten der bakteriellen Zersetzung zählen u.a. die Milchsäure, kurzkettige Fettsäuren (Essigsäure, Buttersäure, …) und Gase wie Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid oder Methan. Da diese Stoffe in größeren Mengen entstehen, kommt es zu Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Durchfall.

 

Keine Verwechselung mit der Milchallergie!

Die Laktose-Intoleranz ist grundsätzlich von den Milchallergien (Kasein-, Laktalbumin-, Kuhmilchallergie, …) zu unterscheiden. Hier handelt es sich um echte Allergien auf bestimmte Inhaltsstoffe der Milch. Bereits kleinste Mengen (Spuren) rufen die Symptome hervor. Anders bei der Laktose-Intoleranz, bei der meist geringe Mengen unbedenklich sind.

 

Was können Sie selbst dafür tun?

Sie haben den Verdacht, an einer Laktose-Intoleranz zu leiden, so empfiehlt sich das Führen eines Symptomtagebuches. Hier halten Sie pro Mahlzeit fest, wann Sie was zu sich nehmen und wann welche Symptome auftreten. So erleichtern Sie dem Arzt die Eingrenzung der Symptomatik.

 

Was können wir für Sie tun?

Der richtige Ansprechpartner bei Verdacht auf Laktose-Intoleranz ist ein Facharzt für Innere Medizin (Gastroenterologe). Die Diagnose einer Laktose-Intoleranz ist komplex, denn die Symptome sind nicht immer eindeutig und es können auch andere Ursachen hinter Magen-Darmbeschwerden stecken. Zunächst werden wir anhand basisdiagnostischer Maßnahmen (Blutbild, Entzündungswerte, Ultraschall) versuchen, andere Auslöser der Symptome auszuschließen. Ergibt sich dann ein begründeter Verdacht auf eine Laktose-Intoleranz, so ist als nächster Schritt ein Atemtest zu empfehlen, bei dem nach Trinken einer Milchzucker-Lösung der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen wird. Dieser ist bei einer Milchzucker-Unverträglichkeit meist erhöht. Wird hier die Laktose-Intoleranz bestätigt, so wird eine Ernährungsumstellung erforderlich. Hier empfiehlt sich der Besuch einer Ernährungsberatung, um gemeinsam den für sich individuellen Ernährungsplan zu erarbeiten.

 

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